Leserbrief in der Neue OZ vom 11.05.2007Das ist schon mutig:
Da fasst der Repräsentant der Klimakiller, Eckart Franz vom Flughafen Osnabrück, mit Klimaexperten und Umweltschützern gemeinsam an den beleuchteten Globus, als wolle er vorrangig und unbedingt die Welt und unser Klima schützen. Und scheinheilig erklärt er, dass der Flugverkehr „weltweit nur einen Anteil von zwei Prozent am Ausstoß des Treibhausgases“ CO2 habe.
Entscheidend aber ist: Der Flugverkehr ist leider nicht nur durch CO2, sondern noch auf andere Weise verstärkt klima wirksam. Flugzeuge verändern die Atmosphäre auch durch Stickoxide, Partikel und durch den Wasserdampf, der als Verbrennungsprodukt die Triebwerke verlässt.
Das Intergovernmental Panel on Climatic Change (IPCC) hat in verschiedenen Szenarios ermittelt, dass die Klima-erwärmende Wirkung des Luftverkehrs insgesamt 2-4-mal stärker ist als durch ihren CO2-Ausstoß allein, die Wirkung auf die Zirrus-Bewölkung noch nicht mitgerechnet. Herr Frank hat also den Punkt zu früh gemacht.Vollständig müsste es heißen: „Der Flugverkehr hat weltweit nur einen Anteil von zwei Prozent am Ausstoß des Treibhausgases CO2, aber mit allen Effekten zusammen tragen Flugzeuge zu 4 bis 8 Prozent zum menschengemachten Klimawandel bei“. Die Klimaschutzagentur Atmosfair rechnet mit bis zu 10 Prozent.
Das sagt Herr Frank aber nicht. Geschäft ist Geschäft.
Und in eben diesem Wissen wird d er Flughafen kräftig weiter ausgebaut, die Feriengä! ;ste mit Billigangeboten in die Luft gelockt, die Startbahn verlängert und den Stadtwerken auf diese Weise für Jahre die Kapitaldecke gekürzt, die sie für Investitionen in Energiesparmaßnahmen und Erneuerbare Energien dringend bräuchten. Wann bekommt Osnabrück endlich eine nachhaltige Klima- und Energiepolitik?
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Kuhnke
Solarenergieverein Osnabrück