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Leserbrief zur Sonderseite zu Nackte Mühle;

Neuer, größer, stärker; Energie aus Müllhaufen,
Neue OZ v. 25.06.08Sehr geehrte Damen und Herren,
die journalistische Leistung der Schülerinnen und Schüler verdient Respekt. Unter fachlicher Anleitung der Redaktion haben sie eine eindrucksvolle Sonderseite zum KUK-Projekt der Stadtwerke geschreiben und gestaltet.  Das Zeitugs-Schulprojekt „Klasse“ ist wirklich Klasse, gibt den Schülerinnen und Schülern sowie der Leserschaft  sehr viel und sollte so gut weitergeführt werden.

Ich vermisse jedoch ein Wort auf dieser Seite: Das Wörtchen „Anzeige“ ganz oben drüber. Denn dies ist eine perfekte Werbeseite der Stadtwerke Osnabrück. Andere müssen für so eine PR-Aktion Millionen ausgeben, so z. B. die Firma Eon für ihre genau so irreführenden Fernsehspots. Mit ihrer Aktion KUK („Kompetenz, Umwelt, Klima“?) stellen sich die Stadtwerke dynamisch, regenerativ, sauber, klima- und kundenfreundlich, kurzum positiv dar, wohl wissend, dass sie es bitter nötig haben. Denn seit bekannt wurde, in welcher Größenordnung (um die 100 Millionen Euro) sie in fossile Stromerzeugung, im Wesentlichen aus Kohle, investieren, und wie kaltschnäuzig man in Vorstand und Aufsichtsrat gegen alle Klimabedenken daran festhält, haben sie ein Imageproblem. Da ist es schön, wenn man mit Kindern ein Wasserkraftwerke für „vier Föhne“ betreibt, zum x-ten Male auf die Blockheizkraftwerke am Piesberg hinweist und Energiespar-Tipps gibt. Sehr sinnvoll ist natürlich das Repowering-Projekt auf dem Piesberg, durch das der Windstrom-Anteil in Osnabrück vervierfacht werden soll. Doch kann dies alles nicht darüber hinwegtäuschen: Wenn die Investition in die Kohlekraftwerke so weiter geht wie geplant, werden den Stadtwerken auf absehbare Zeit die Hände gebunden sein für angesichts steigender Gaspreise dringend notwendige Projekte nachhaltiger und regenerativer Enrgieversorgung, denn auch die brauchen zunächst einmal Investition. Für die nächste Sonderseite der Stadtwerke Osnabrück wünsche ich mir ausführliche Berichte über den Einstieg in die stadtnahe und städtische Kraft-Wärme-Kopplung im großen Maßstab mit Biomasse, teilweise vorerst auch fossil betrieben, neue Windkraftwerke in und um Osnabrück, großflächige Solarkraftwerke an und auf Gebäuden und Freiflächen und neue, kreative, flächendeckende Initiativen der Energiedienstleistung.

Allen PR-Aktivitäten der Stadtwerke zum Trotz: Nur so wird ein Schuh draus.

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