sev-logo-newsletter

 

 

 

 

 
Leserbrief zu: „Solarmodule leben nicht ewig“

Neue OZ v. 31.10.2008

Hallo Solarenergiefreunde,
selbst Solarmodule leben nicht ewig

Selbst Solarmodule leben nicht ewig. Stimmt. Aber im Vergleich zu anderen Industrieprodukten sind sie doch sehr zäh und langlebig. Wir haben nun schon über eine Generation Erfahrung mit fotovoltaischen Modulen: Die weitaus meisten leben über 30 Jahre, nur wenige gehen kaputt, und alle anderen werden im Laufe ihres langen Lebens ganz langsam ein Bisschen schwächer. Diese Degradation ist bekannt und wird in jede seriöse Kalkulation mit einbezogen. Man kann etwa mit einem halben Prozent Minderleistung pro Jahr rechnen. Aber der Clou ist: In vielen Gegenden Deutschlands beschert uns der Klimawandel einen kontinuierlichen Zuwachs der jährlichen Sonnenbestrahlung. Nach unseren Untersuchungen an der Fachhochschule kann dieser Strahlungszuwachs die allmähliche Degradation der Module leicht wettmachen, oft sogar überkompensieren. Hier nützt uns zwar der Klimawandel, trotzdem müssen wir alles tun, um ihn zu bremsen – in Osnabrück, in Deutschland und anderswo.

Alle Kosten einer Fotovoltaikanlage für Technik, Installation, Anschluss, Versicherung, Wartung, Kreditzinsen und sogar eine Rücklage zum Austausch des Wechselrichters nach 10 Jahren berücksichtigt, kommt man im Osnabrücker Strahlungsklima auf einen finanzielle Amortisation von ca. 13 Jahren (und nicht 20, wie im o.g. Leserbrief behauptet). So kann man bis zum 21. Jahr noch richtig Geld damit verdienen – es ergibt sich eine Rendite von 3-5 %. Wenn dann die gesetzliche Einspeisevergütung endet, kann man die Solarstromanlage immer noch weiter betreiben und damit Strom sparen. Wir rechnen damit, dass schon etwa 2015 Solarstrom genau so viel kostet wie konventioneller Strom aus der Steckdose – und dann weiter billiger wird. Spannend wird es im kommenden Jahr, dann sinkt die Einspeisevergürung um 8 Prozent. Die Modul- und Wechselrichterpreise werden dann auch sinken. Wir werden sehen, wie.

Das Projekt Sunpower der Stadtverwaltung ist nur zu begrüßen. Hoffen wir, dass möglichst viele Eigner großer Dächer nach der Beratung auch tatsächlich eine Solarstromanlage investieren. Auch von den Stadtwerken haben wir dies erhofft, aber die binden ihre Investivkräfte ja gerade in anderen Kraftwerksbeteiligungen, die den Klimaschutz sicher nicht fördern.

Kategorien: Newsletter