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Leserbrief zu  „Zehn Euro im Monat mehr für Strom“, Neue OZ v. 16.10.2010

Strom wird auch billiger

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) finanziert für eine begrenzte Zeit die Einführung der Erneuerbaren Energien – nicht durch Subvention aus dem Staatssäckel, sondern durch eine Umlage unter den Stromverbrauchern. Wer Energie spart, zahlt wenig, wer dagegen viel Strom verbraucht, muss auch mehr beitragen zur Umgestaltung unserer Versorgung mit Erneuerbaren Energien. Das hat etwas von Gerechtigkeit. Und die produzierende Industrie ist weitestgehend ausgenommen von dieser Regelung; Arbeitsplätze sind also nicht in Gefahr.

Der Strom wird nicht nur teurer, sondern auch billiger. Immer wieder drücken die Erneuerbaren durch reichliches Angebot von Sonnen- und insbesondere Windstrom die Preise an der Strombörse. Dieser Effekt wird mit einer mittleren Einsparung von 0,5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) beziffert. Von den 1,5 Cent Preiserhöhung bleibt folglich nur 1 Cent übrig.

Das geht auch nicht immer so weiter. Soweit heute absehbar, wird bei der laufenden Verbilligung von Sonnenstrom und der bisherigen Strompreissteigerung (auch ohne EEG) wahrscheinlich schon 2013 der Punkt erreicht, wo Solarstrom vom Dach genau so billig oder teuer ist wie Normalstrom aus der Steckdose. Dann werden die Leute sich auch ohne EEG-Vergütung die Module aufs Dach legen, weil sie wissen, Solarenergie spart bares Geld. Dann haben wir schon mal für diesen Teil der Erneuerbaren Energien das Ziel erreicht und das EEG nicht mehr nötig. Andere Bereiche werden folgen.

Also: Strom wird noch eine Zeit lang teurer, aber nicht so sehr wie beschrieben. Nicht um 10 Euro pro Monat, sondern nur um 6,70 Euro. Falls er dann aber doch 10 Euro teurer werden sollte, dann wissen wir s chon, wer die Differenz eingesteckt hat.

Klaus Kuhnke
Solarenergieverein Osnabrück e.V.

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